Einstieg in FPV-Racing – Was muss ich beachten?

Immer wieder melden sich Personen bei mir, die Wissen möchten, wie man am besten in das FPV-Racing Hobby einsteigt. Da diese Frage nicht einfach so beantwortet werden kann, habe ich mit entschlossen einen Beitrag darüber zu verfassen. Ich hoffe damit wenigstens die grundlegenden Einsteigerfragen beantworten zu können.

 

Was für Voraussetzungen brauche ich?

Jeder der in dieses tolle Hobby einsteigen möchte muss sich eines vor Augen halten. FPV-Racer Drohnen sind keine Spielzeuge! Bei unsachgemäser handhabung können FPV-Racer sehr gefährlich sein. Daher braucht es in erster Linie Verantwortung. Es gibt Regeln die beachtet werden müssen. Diese findest du z.B. auf der Website unseres Vereins FPV-Racer SG. Allgemein gelten die Drohnen Regeln des BAZL.

FPV-Racer Piloten bauen ihre Copter selbst zusammen. Dies einerseits weil Fertigcopter die Performance eines selbstgebauten Racers oft nicht erreichen. Andereseits weil du dich auch damit abfinden musst, dass immer wieder mal Reparaturen oder Anpassungen fällig sind. Das heisst konkret, dass du dich etwas mit Elektronik und Löten auskennen solltest. Von Vorteil sind auch Englischkenntnisse, da viele Handbücher, Tutorials und Communitys auf englisch sind.

Zuguter letzt braucht es natürlich noch Zeit und Geld. Denn sollte dich dieses Hobby in seinen Bann ziehen, dann wirst du garantiert mehr als nur einen Copter bauen. Es kommen ständig neue Produkte auf den Markt die dich interessieren werden und die du am liebsten sofort hättest. Vielleicht möchtest du auch einmal an Rennen teilnehmen. Dafür braucht es regelmässiges Training. Regelmässig heisst dabei mind. zwei Mal die Woche. Je nach dem wo du Wohnst, muss du auch einige Fahrminuten in kauf nehmen.

Zusammengefasst brauchst du:

  • ein gutes Mass an Verantwortungsbewusstsein
  • technische Kenntnisse in Sachen Elektronik und Löten
  • Englischkenntnisse für die Informationsbeschaffung und die Community
  • je nach dem Zeit und Geld

 

Wo soll ich Anfangen?

Das wichtigste bei diesem Hobby ist die Community. Am besten gelingt dir der Einstieg wenn du den Kontakt zu anderen Piloten in deiner Umgebung suchst. So hast du ein erstes Bild von der Materie, kannst fragen stellen und lernst Leute kennen die dir helfen können. Auf Facebook gibt es eine grosse Schweizer Gruppe (FPV-Racer Schweiz) die eine aktive Community betriebt. Für die Ostschweiz gibt es unseren Verein, die FPV-Racer SG (auch auf Facebook). Allgemein gibt es in den einzelnen Regionen verschiedene WhatsApp Gruppen. Du wirst früher oder später den Zugang zu einer Finden. Dort besteht auch die Mögichkeit für einen Austausch und das Abmachen für Trainings etc.

 

Was soll ich kaufen?

Als erstes solltest du dir einen RC-Sender kaufen. Der gängiste Hersteller ist hierbei FrSky welcher mit der X9D+ der Q X7 sowie der X-Lite gute Sender mit einem sehr guten Preis/Leistungsverhältnis anbieten. Auch die Empfänger dazu sind sehr günstig. Möchtest du später dennoch weiter hinaus lässt sich dein Sender über den Modulschacht auf TBS Crossfire aufrüsten.

UPDATE 19.06.2020: Teamblacksheep bietet mit der neuen Tango 2 einen sehr guten kompakten und zugleich günstigen (ab CHF 170.-) Sender an. Wie alles von TBS verfügt auch die Tango 2 über Crossfire. Ich habe sie selbst im Einsatz und kann sie nur empfehlen.

Möglicherweise fragst du dich weshalb du den Sender zuerst kaufen solltes. Ganz einfach. Damit du am Simulator schon einmal etwas üben kannst. Für den Einstieg und das virtuelle Training empfehle ich Velocidrone und/oder Liftoff.

Nachfolgend eine Liste der gängisten FPV-Racing Simulatoren:

 

Der Copter

Wenn du einen flugfertigen RTF (ReadyToFly) Copter kaufe möchtest, dann sicher kein 0815 Ding wie z.B. der Walkera Rodeo 150 oder den Reely X-190 Race etc. Wenn dann eher etwas wie den TBS Oblivion, den GEPRC GEPCX-3 oder den Cidora SL5-E 4S BNF.

Ein andere Möglichkeit an einen flugfertigen RTF Copter zu kommen ist der Weg über den Occasionshandel. Dabei würde ich mich in den einzelnen Gruppen oder im FPV-Marktplatz Schweiz auf Facebook umschauen. Auch auf Tutti und Co. gibt es den Ein oder Anderen günstigen FPV-Copter zu haben.

Je nachdem ob du dir den Bau eines eigenen FPV-Copter zutraust, kannst du dir die einzelnen Komponenten auch selbst kaufen und zusammenbauen. Es gibt jedoch extrem viele Teile aus denen ein FPV-Copter besteht (FC, ESC, Motoren, Propeller, Frame, Kamera, VTX, RX, Antenne, LED’s, Beeper, …). Hierbei alles zu erklären würde den Rahmen spängen. Ich rate dir aber mal bei Rotorbuilds.com vorbeizuschauen. Dabei handelt es sich um eine Datenbank selbstgebauter Copter. Dort kannst du dir einen groben Überblick über die Zusammenstellung verschiedener Copter machen.

 

Die Brille

Bevor du dir eine Brille kaufst rate ich dir, bei den Piloten auf dem Feld oder bei einem Shop die verschiedenen Brillen zuerst anzuprobieren. Die gängiste Marke hierbei ist Fatshark mit der Dominator/Attitude Reihe. Ein guter Preiswerter Einstieg bietet sich beispielsweise mit der neuen Fatshark Attitude V5 für CHF 340.-. Eine neure Dominator HDO kostet bereits schnell CHF 500.-. Wobei dies nicht die Spitze des Berges ist. Die Orqa FPV.one Videobrille kostet CHF 600.-.

UPDATE 19.06.2020: Analog war früher, digital ist heute. DJI brachte letzes Jahr mit dem DJI Digital FPV System eine Innovation im FPV Flug. Erstmals ist es möglich das FPV-Signal in HD und dass praktisch Latenzfrei zu übertragen. Ich persönlich fliege zwar noch Analog, kann aber jedem Neueinsteiger das DJI Digital FPV System empfehlen. Kostenpunkt CHF 600.-. Es gilt jedoch zu beachten, da es sich um ein digitales System handelt, auch Kamera wie Videosender neu gekauft werden müssen und teurer als Analogemodelle sind.

 

Akku & Ladegerät

Akkus sind eine Geschmaks.- u. Preisfrage. Aktuell werden 4S, resp. neu sogar 6S Lipos für FPV-Racing verwendet. Dabei handelt es sich nicht um gewöhnliche Lithium Polymere (LiPo) Akkus, sondern extra für FPV-Racing konzipierte Akkus mit einer höheren C-Rate. Diese wird benötig, da sonst der Akku den benötigten Strom nicht bereitstellen kann und wortwötlich ausgelaugt würde. Hier in der Schweiz kann ich Akkus von Swaytronic empfehlen.
Achte bei den Akkus darauf, diese auf ca. 30% zu entladen, solltest du sie mehrere Tage nicht nutzen. So bleiben sie dir länger erhalten und sie sind bei der Lagerung weniger gefährlich. Allgemein solltest du LiPo Akkus nie unbeaufsichtig laden und in einem feuerfesten Behälntnis lagern. Grundsätzlich geht von intakten Akkus keine Gefahr aus. Werden diese aber falsch geladen, tiefentladen oder beschädigt, stellen sie ein potentielles Sicherheitsrisiko dar.

Beim Ladegerät würde ich darauf achten, dass du mehr als einen Akku gleichzeitig laden kannst. Ein guter Hersteller von Ladegeräten ist zum Beispiel ISDT. Ich habe zwei von den ISDT D-2 Smart Chargern. Diese haben genügend Power und können auch HV-Lipos laden.

 

Noch mehr Infos?

Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Beitrag einen guten Grundstein an Informationen liefen. Klar ist dies bei weitem noch nicht alles. Am besten machst du dich wie bereits erwähnt in den Communitys schlau oder/und du besuchst die nachfolgenden Links und klickst dich da mal noch durch. Viel Spass…

 

Schweizer FPV-Shops

 

Informatives

 

Interessante YouTube Kanäle

  • Joshua Bardwell – Wohl der bekanntestre FPV-YouTuber mit vielen nützlichen HowTo’s
  • JhonnyFPV – Einer der wohl bekanntesten FPV-Freestyler
  • Mr. Steele – Ebenfalls ein sehr bekannter FPV-Freestyler

 

Vereine & Verbände

 

FPV-Drone Racing

 

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